Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Projektübersicht

Zusammenfassung

Unter der Voraussetzung, dass der Mensch als verleiblichtes Ich (Dimension des Leibes) in den Blick genommen wird, kann der phänomenologische Zugang neue Aspekte des menschlichen Körpers aufdecken, die von den Lebenswissenschaften nicht gesehen werden. Vor allem der zusätzliche Wechsel von der vorherrschenden phänomenologischen Sicht des Leibes vor dem Hintergrund des Raumes zur weniger üblichen Sicht des Leibes vor dem Hintergrund der Zeit verspricht Phänomene sichtbar zu machen, die bislang nicht näher erforscht wurden. Den Körper im Modus seines Gegebenseins als Leib, als inkarniertes Ich und als Eigenleib zu untersuchen macht es möglich, zeitliche Phänomene zu erkennen, die für menschliche im Unterschied zu anderen Lebewesen spezifisch sind.

Der phänomenologische Versuch, zeitliche Aspekte des Leibes zu erforschen, ist allerdings darauf angewiesen, trans- und interdisziplinär mit anderen Disziplinen wie mit Sportwissenschaften oder phänomenologisch orientierter Psychotherapie zusammenzuarbeiten. Von dieser Seite gemachte Versuche, neue Therapien in Bezug auf Burnout zu entwickeln, beziehen neuerdings die Leibzeit und ihre Störungen als einen wichtigen Schlüssel ein, um die Situation von Menschen mit dem Burnout Syndrom zu verbessern. Deshalb ist die Sportwissenschaft daran interessiert, mit phänomenologisch orientierter Philosophie interdisziplinär zu kooperieren. Die Zusammenarbeit dieser beiden Disziplinen lässt weitere Einsichten in das philosophische Problem der Zeit des Eigenleibes erwarten. Die Methoden, Körperbewegungen zu analysieren –  besonders  gemäß der Tanztherapie –, ermöglichen den Zugang zu den temporalen Bedingungen individueller und personaler Leiblichkeit.

Die wichtigsten Ergebnisse, die von der interdisziplinären Forschungsarbeit zwischen Phänomenologie sowie Sportwissenschaft bzw. Sportpädagogik zu erwarten sind, bestehen darin, dass man mehr Wissen über die Relation von bewusster und  vorbewusster personaler Zeit erlangt und neue temporale Aspekte menschlicher Leiblichkeit findet. Diesbezügliche Erkenntnisse sind wichtig für die weitere Theoriebildung in der philosophischen Anthropologie und helfen, die grundlegenden Prozesse des Burnout-Syndroms besser zu verstehen. Auf lange Sicht können Einsichten aus diesem Projekt sogar Prophylaxe und Therapie beeinflussen, die mit Burnout und anderen psychischen Krankheiten in Zusammenhang stehen, bei denen Zeit eine entscheidende Rolle spielt.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Phänomenologie und Sportwissenschaft (Sportpädagogik) in Bezug auf die Leibzeit im Zusammenhang mit Burnout bringt Vorteile für beide Disziplinen. Phänomenologische Forschung profitiert von neuen Phänomenen leiblicher Selbsterfahrung, die Sportwissenschaft (Sportpädagogik) zugänglich macht; von der Differenzierung in passive (pathische) und pathologische Zeitschemata, die im Problem der Leibzeit unter Einschluss von Anderheit manifest werden; und vom sportwissenschaftlichen Fokus auf dysfunktionale vorbewusste Erinnerung, die im Leib situiert ist. Auf der anderen Seite profitiert die Sportwissenschaft (Sportpädagogik) von der Unterstützung durch die Phänomenologie bei der Bildung und Entwicklung anthropologischer Begriffe für die Theorie des Burnout Syndroms; von den phänomenologischen Differenzierungen zum Problem der Leibzeit; und vom begriffslogischen Support bei der Ausarbeitung von neuen Therapie-Ansätzen zu Burnout.

Kontakt

"Bodytime" (P 26110-G15)
c/o Institut für Philosophie an der Kath.-Theol. Fakultät Heinrichstraße 78B/I, 8010 Graz
Renate Zmuck Telefon:+43 (0)316 380 - 3155
Fax:+43 (0)316 380 - 69 - 3155

Web:bodytime.uni-graz.at

Montag bis Freitag von 10-12 Uhr

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.